DACHAUER SYMPOSIUM ZUR ZEITGESCHICHTE 2013
Die Linke im Visier.
Zur Errichtung der Konzentrationslager 1933
Freitag, 18.10. - 19.10. Oktober 2013
Beginn: Freitag, 12.30 Uhr / Ende: Samstag, gegen 13.45 Uhr
Tagungsort:
Internationales Jugendgästehaus Dachau
Max Mannheimer Studienzentrum
Roßwachtstr. 15
D-85221 Dachau
Tel.: +49 8131 617712
Fax: +49 8131 617719
Email: bildung@mmsz-dachau.de
Online: www.mmsz-dachau.de
Im thüringischen Nohra entstand in den ersten Märztagen 1933 in einer ehemaligen Militärschule das erste Konzentrationslager des Dritten Reiches; es existierte nur wenige Wochen lang. Auch anderswo wurden rasch Lager errichtet: in stillgelegten Fabriken und Gefängnissen, auf einstigen Rittergütern, in Turnhallen und (wie in Bremen) auf einem Schleppkahn. Dachau war das erste von der SS geführte Konzentrationslager; es existierte am längsten von allen und hatte einige Jahre lang auch Vorbildfunktion für andere SS-Konzentrationslager.
Der Fokus des Dachauer Symposiums zur Zeitgeschichte richtet sich auf Kommunisten, Sozialisten und Sozialdemokraten und ihre Inhaftierung in den frühen Lagern, wo sie den Großteil der Gefangenen ausmachten. Die Verfolgung der Linken wurde in der Zeitgeschichtsforschung lange Zeit vorwiegend unter dem Aspekt des Widerstands betrachtet. In den letzten Jahren geriet das Thema dann sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der öffentlichen Diskussion etwas aus dem Blick.
Ziel des Symposiums ist es, Verfolgung und Lageralltag zu untersuchen und nach der gesellschaftspolitischen Funktion der Lager zu Beginn des Dritten Reiches zu fragen. Der zeitliche Schwerpunkt liegt auf den späten Jahren der Weimarer Republik und der frühen NS-Zeit. Welche Rolle spielte die Arbeiterbewegung am Ende der Weimarer Demokratie? In welchem Zusammenhang stand ihre 1933 eingeleitete gewaltsame Verfolgung mit bereits länger wirksamen politischen Vorbehalten gegen sie? Welche Bedeutung kam dem Rechtssystem der Weimarer Republik dafür zu? Wie ist die Rolle der SA und der SS zu fassen? Welchen politischen Stellenwert besaß Gewalt? Was lässt sich über jüdische Häftlinge sagen, die als politische Gegner verfolgt wurden? Und welchen Effekt hatte die Schaffung der ersten Konzentrationslager auf die verfolgte Linke?
Zum 80. Jahrestag der Errichtung der Terrorstätten ist es angebracht, den Blick neuerlich auf die Arbeiterbewegung als dem zentralen politischen Gegner des NS-Regimes zu richten. Dazu laden wir Sie herzlich ein.
■ Nikolaus Wachsmann (Birkbeck University of London) und Sybille Steinbacher (Universität Wien), Wissenschaftliche Leitung
■ Peter Bürgel, Oberbürgermeister der Stadt Dachau
■ Nina Ritz, Pädagogische Leiterin Max Mannheimer Studienzentrum Dachau
■ Sybille Steinbacher (Universität Wien), Projektleitung
Veranstalterin:
■ Stadt Dachau, Amt für Kultur, Tourismus und Zeitgeschichte
Das vollständige Veranstaltungsprogramm finden Sie in dem Flyer zum 14. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte
Presseberichte:
merkur-online.de, 23.10.2013
Der Weg in die Katastrophe
Was vielen Menschen nicht in Erinnerung ist, versuchte das 14. Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte in die Köpfe zurückzubringen: Die Konzentrationslager waren ursprünglich errichtet worden, um die linke Opposition mit Gewalt zu zerschlagen. Ihre Funktion im „Rassekampf“ erlangten sie erst später.
H | SOZ | U | KULT Tagungsbericht
Tagungsband:
Zur Errichtung der Konzentrationslager 1933
Hrsg. v. Nikolaus Wachsmann
und Sybille Steinbacher
Göttingen 2014